SVEN GIEGOLD ZU GAST BEIM AWV

Grüner Politiker trifft sich mit Arbeitgeber- und Wirtschaftsverband
Der grüne Wirtschaftsexperte und stellvertretende Vorsitzende der Bundespartei, Sven Giegold, war am Freitag, dem 7. Februar, beim Arbeitgeber- und Wirtschaftsverband Jade e.V. (AWV) zu Gast. Er tauschte sich mit Mitgliedern des AWV-Präsidiums sowohl über die wirtschaftlichen Perspektiven der Jade Wirtschaftsregion als auch über konkrete Probleme aus, die für die Firmen der Anwesenden von Bedeutung waren.

Foto (von links): AWV-Geschäftsführer Henning Wessels, Sina Beckmann MdL (Grüne), Sven Giegold,
AWV-Präsident Tom Nietiedt, AWV-Vizepräsident Thomas Bruns, Maximilian von Wedel

Besonders intensiv war das Gespräch mit Maximilian von Wedel, Geschäftsführer der Friesen Elektra und AWV-Vizepräsident, der für die Planung einer großen Elektrolyseanlage in Sande verantwortlich ist. Mit der Anlage soll grüner Wasserstoff aus Windkraft hergestellt werden. Giegold war bis November Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz unter Robert Habeck und zuvor zwölf Jahre lang im Europaparlament tätig. Damit verfügt er über einen detaillierten Einblick in die europäische Gesetzgebung und konnte Hinweise geben, die die Planungsprozesse für die Elektrolyseanlage um mehrere Jahre verkürzen könnten. 

„In den letzten Jahren wurde für grüne Energieprojekte Einiges an Bürokratie abgebaut. Trotzdem dauern Genehmigungen noch zu lange. Mit der neuen EU-Regelung dürfte alles viel schneller gehen. Wir hoffen, dass die Regelung auch für unser Elektrolyseprojekt greifen wird“, erklärte von Wedel. 

AWV-Präsident Tom Nietiedt freute sich über den Besuch aus Berlin und wünschte sich ebenfalls weniger Bürokratie – insbesondere im Bausektor, wo sein Unternehmen tätig ist. „Natürlich müssen wir klimaneutral werden, aber strengere Bauvorschriften führen nicht immer zum Ziel. Wenn die Vorschriften zu streng sind, sind weder Renovierungen noch Neubauten kostendeckend „, sagte Nietiedt. 

In der Frage des Bürokratieabbaus konnte Giegold berichten, dass gerade für Solar- und Windanlagen unnötige Bürokratie umfassend abgebaut und die Genehmigungsdauern verkürzt werden konnten. Die Folge sei eine Zunahme beim Bau großer und kleiner PV-Anlagen und bei der Genehmigung neuer Windparks. Jetzt müssten weitere Wirtschaftsbereiche folgen:  „So liegen etwa Änderungen im Baugesetz beschlussfertig vor. Unter anderem soll es leichter werden rechtssicher von den vielen DIN-Normen abzuweichen. Das kann das Bauen schneller, günstiger und umweltfreundlicher machen.  Bürokratieabbau ist ein kontinuierlicher Prozess, der nun weiterverfolgt werden muss“, erklärte Giegold. 

Eine Verschiebung der Klimaziele wollte niemand beim AWV unterstützen – schließlich profitiert die Region vom Ausbau erneuerbarer Energien. „Die Jade Wirtschaftsregion spielt eine zentrale Rolle in der Energietransformation, und Projekte wie das der Friesen Elektra zeigen, wie alle davon profitieren können. Daher ist es entscheidend, dass solche Vorhaben beschleunigt vorangetrieben werden“, sagte AWV-Hauptgeschäftsführer Henning Wessels.