– NWKG hat Senkungsprognose nicht veröffentlicht
– Müssen Anwohner für Entwässerung zahlen?
Im Januar 2021 schrieb Alex von Fintel eine Mail an die Nord-West Kavernengesellschaft (NWKG), Betreiberin der Ölkavernen in Coldewei. Einige Grüne Mitglieder hatten gefragt, ob nicht auch in Wilhelmshaven mit Absenkungen zu rechnen wäre? Die Probleme mit den Absenkungen in Etzel waren bei Grünen-Treffen in der Region immer wieder Thema.
„Da in Wilhelmshaven nicht Gas sondern Öl gelagert wird, hatte ich nicht wirklich mit großen Absenkungen gerechnet“, erinnert sich von Fintel, heute Vorstandssprecher der Wilhelmshaven Grünen. „Ich bekam ziemlich schnell die Antwort, dass eine Senkungsprognose schon seit fast zwei Jahren in Arbeit war. Außerdem wurde mir schriftlich zugesichert, dass ’nach Fertigstellung der Prognose die Ergebnisse entsprechend zur Verfügung‘ gestellt werden würden.“
In der Mail hieß es auch, dass die Berechnung einer Senkungsprognose etwas Zeit braucht. Nach über einem Jahr fragte von Fintel ein zweites Mal. Dieses Mal hieß es in der Mail:
„Die Senkungsprognose befindet sich in der abschließenden Erstellung und wird zusammen mit der einhergehenden Auswirkungsanalyse voraussichtlich zum Jahreswechsel 2022/2023 von der für die Nord-West Kavernengesellschaft zuständigen Aufsichtsbehörde, dem Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie, vorgestellt. Danach erfolgt die Veröffentlichung.“
Weitere Nachfragen stellte von Fintel mehr oder weniger im Jahresrhythmus. Immer wieder hieß es, dass die Prognose bald veröffentlicht werden sollte. Ihm fällt es immer schwerer, daran zu glauben:
„Ich bin Vorsitzender der Bürgerinitiative in Etzel, die den Kavernenbau kritisch begleitet. Ich habe aus Etzel Andeutungen gehört, dass in Wilhelmshaven doch mit erheblichen Absenkungen zu rechnen ist. Ich möchte ungern öffentlich Alarm schlagen, aber ich sehe keinen anderen Weg. Die NWKG will offensichtlich nicht ihre Zusage einhalten, die Senkungsprognose zu veröffentlichen. Da sollten wir uns alle fragen, warum nicht?“
Sollte es zu erheblichen Absenkungen kommen, müssten Pumpen installiert und Deiche gebaut werden. Sollte die NWKG nicht zahlen können, könnten die Anwohnerinnen und Anwohner am Ende zahlen müssen. Auch Schaden an Straßen und Häusern können nicht ganz ausgeschlossen werden.