WIR MÜSSEN REDEN!
Am 23. Juni ereignete sich der Brand an der Marktstraße, bei dem ein vierjähriges Kind gestorben ist. Nach jetzigem Kenntnisstand war es kein Unfall. Unsere Gedanken sind bei der Familie.
Unser Dank geht an die Feuerwehr und die Sanitäter, die in der Nacht das Leben vieler Menschen gerettet haben.
Ob ein rassistisches Motiv hinter der Brandstiftung steckt, wird noch geklärt. Einiges steht allerdings schon fest, was Grund genug ist, über Rassismus und den Alltag von Geflüchteten in Wilhelmshaven zu reden. Die Familie hat rassistische Anfeindungen von anderen Bewohnern des Mehrfamilienhauses erlebt und suchte deswegen eine andere Wohnung. Und die Diskussion darüber, dass Rassismus Grund für den Brand sein könnte, ist nicht abwegig.
In einer toleranten und zivilisierten Gesellschaft sollte eine solche Diskussion schockierend sein, in Deutschland im Jahr 2025 ist sie quasi selbstverständlich geworden.
Auch wenn sich herausstellt, dass der Müll vor dem Laden von einem ahnungslosen Chaoten angezündet wurde, müssen wir über Rassismus reden. Und nicht nur über Rassismus im Allgemeinen, sondern auch über Rassismus ganz konkret hier bei uns in Wilhelmshaven. Wir hoffen auf einen konstruktiven und offenen Austausch mit den anderen demokratischen Kräften sowie konkrete Schritte, Rassismus im Alltag zu entgegnen.